Die ehemalige Klosteranlage liegt, fernab von großen Städten, eingebettet in die Bergischen Mischwälder. Aber genau solch abgeschiedene Orte bevorzugten die Mönche des Zisterzienserordens bei der Wahl ihrer Bauplätze. Gegründet wurde die Abtei im Jahre 1133 von 12 Mönchen unter ihrem Abt Berno, die den weiten Weg von Morimond im französischen Burgund bis hierher auf sich genommen hatten, um auf Einladung der Grafen von Berg ein Kloster zu errichten. Die Mönche bezogen zunächst die nahe gelegene Burg Berge, welche ihnen die Grafen zum Geschenk gemacht hatten. In den nächsten Jahren verlegten sie das Kloster ins Tal und begannen mit dem Bau einer romanischen Klosteranlage, von der heute noch der Trakt der Laienbrüder erhalten ist. Zwischen 1259 und 1379 erbauten sie, anstelle der romanischen Kirche, eine neue prachtvolle gotische Abteikirche, den so genannten Altenberger Dom.
Das Kloster wuchs in der Folgezeit rasch und umfasste neben der Abteikirche auch eine große Anzahl an Wirtschaftsgebäuden zu denen mehrere Mühlen, ein Walkwerk und eine Orangerie gehörten. In der Blütezeit des Konvents lebten fast 300 Mönche und Laienbrüder in Altenberg. Nach der Auflösung des Klosters im Jahre 1803 wurde die Anlage verkauft und in den Wirtschaftsgebäuden entlang der Dhünn eine Tuch- und in der Abtei eine Chemiefabrik eröffnet. Bei einem Brand wurden weite Teile der Anlage zerstört. Auf den Ruinen der Klosteranlage wurde im 20. Jahrhundert die katholische Jugendbildungsstätte Haus Altenberg e.V. errichtet. Die erhalten Gebäude, die man heute noch besuchen kann, sind neben dem Altenberger Dom: die Markuskapelle, das Alte Brauhaus, der Altenberger Hof, der barocke Torbogen und der Küchenhof.
Vor gut einhundert Jahren begann die touristische Entdeckung des Ortes. Viele Bewohner des nahe gelegenen Städtedreiecks Köln, Bergisch Gladbach und Leverkusen suchten am Wochenende Erholung in Altenberg und den umliegenden Wäldern. Nach und nach entwickelten sich Gastronomiebetriebe, wie der Altenberger Hof und der Märchenwald. Noch heute ist der Ort für viele Bewohner der Region ein beliebtes Ausflugsziel. Dabei schätzen die Besucher vor allem den spirituellen Charakter des Ortes, hier kann man seine Akkus wieder aufladen und den Stress des Alltags hinter sich lassen.
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