Gemeinsam mit 15 weiteren zisterziensischen Klosterlandschaften aus sechs Ländern hat die Klosterlandschaft Altenberg unter dem Titel „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting europe“ im Jahr 2024 das Europäische Kulturerbesiegel erhalten.  Beteiligt sind die Länder Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien. 

Das Europäische Kulturerbesiegel (EKS) ist die höchste kulturelle Auszeichnung, die die Europäische Union vergibt. Es ist eine Auszeichnung für den symbolischen Wert, die Rolle in der europäischen Geschichte und die angebotenen Aktivitäten von Stätten, die die Europäische Union und ihre Bürger einander näherbringen.

„Mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel können Kulturdenkmale, Kulturlandschaften, kulturelle Stätten oder Gedenkstätten ausgezeichnet werden, die einen Zusammenhang zur europäischen Einigung haben oder an die gemeinsamen europäischen Werte erinnern, eine Rolle in der gemeinsamen europäischen Geschichte spielen oder gespielt haben oder auch als Symbol für die gemeinsame europäische Kultur stehen.“ (Quelle: Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland)

„Cisterscapes“ ist interdisziplinär ausgerichtet und hat diverse Schnittstellen zu Themen wie Kultur, Bildung, Jugend, Schule, Umwelt, Wirtschaft und Tourismus. Dabei geht es vor allem darum, Bürger, aber auch institutionelle und kommunale Akteure zu befähigen, die Werte ihrer eigenen Region und damit ihrer Kulturlandschaft zu erkennen und anzunehmen. Erst damit wird Kulturlandschaft Teil der Heimat und der regionalen Identität. Zugleich steht sie aber auch für die europäisch verbindende Komponente.

Beschreibung und Geschichte der Klosterlandschaft Altenberg

Filiation: Morimond
Gründung: 1133
Auflösung: 1803
Heutige Nutzung: Jugendbildungsstätte/Gastronomie/Hotellerie, Altenberger Dom

Die 1133 direkt aus Morimond gegründete Abtei Altenberg liegt im Dhünntal im Bergischen Land nordöstlich von Köln. Wald- und Offenlandverteilung mit zahlreichen Grangien und Täler mit günstigen hydrologischen Voraussetzungen sind bis heute ein Charakteristikum.
Altenberg gründete Filitationen in Osteuropa.
Nach der Säkularisation 1803 wandelten sich die Nutzungen. Seit dem Wiederaufbau 1836-47 wird der Dom simultan genutzt.  Heute ist Altenberg ein Ankerpunkt regionaler Identität und europäischer Bedeutung mit hohen Besucherzahlen.
Die Klosterlandschaft umfasst ein Areal großen historischen Zeugniswerts, deren Elemente und Strukturen gut erhalten sind. Dem Wasser kam als Antriebskraft für Mühlen und Grundlage für die Fischwirtschaft besondere Bedeutung zu. Die Altenberger Wirtschaftshöfe hatten eine für diese Zeit außerordentliche Größe und waren über den Kölner Stadthof mit der bedeutendsten europäischen Handelsstraße verbunden.
Im europäischen Kontext steht Altenberg für die zisterziensischen Prinzipien der Standortwahl und „stabilitas loci“ in der spirituellen Idee vom Ganzen. „Ora et labora“ verbinden sich in einem kulturlandschaftlichen Gefüge, das bis heute ablesbar ist und zugleich ein immaterielles Kulturerbe darstellt.
Die kleinräumig isolierte Lage in einem großräumig wirtschaftsstarken Raum ist eine Besonderheit. Bemerkenswert ist die Nutzungskontinuität als Bildungsstätte, Ort der Musik sowie der romantischen Wahrnehmung.

    Ansprechpartner

    Rheinisch-Bergischer Kreis
    Xandra Wildung
    Leiterin Europäische Kulturerbestätte Altenberg
    Am Rübezahlwald 7, 51469 Bergisch Gladbach
    Tel.: 0 22 02 - 710 136
    Mail: xandra.wildung@rbk-online.de

    Gemeinde Odenthal
    Anika Hohmeier
    Altenberger-Dom-Str. 31, 51519 Odenthal
    Tel.: 0 22 02 - 710  106
    Mail: hohmeier@odenthal.de